

Als Erinnerung daran, dass es im Laufe der Geschichte und bis heute viele Menschen gibt, die den Dialog gefördert haben, stellen wir in diesem Blog einige vor. Wir werden versuchen, Menschen auszuwählen, die nicht zu den Bekanntesten gehören. Wir tun dies, um zwei Dinge zu zeigen: Erstens: Es gibt noch viel mehr Menschen, die von der friedensstiftenden Kraft des Dialogs überzeugt sind, als man vielleicht denkt. Zweitens: Es wäre gut, ein international bekanntes Zeichen zu haben, mit dem diejenigen, die an die Dialog glauben, diese Überzeugung zeigen und gleichgesinnte erkennen können.
Rüdiger Nehberg erhielt bereits im Jahr 2002 das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein unermüdliches Engagement als Menschenrechts-Aktivist. Nach beeindruckenden Einsätzen zum Schutz der Yanomami-Indianern in Brasilien in den 80er und 90er Jahren, gründet er im Jahr 2000 die Menschenrechtsorganisation TARGET mit einem neuen Ziel: Der Kampf gegen die Weibliche Genitalverstümmelung. Das besondere an diesem Kampf ist, dass er ihn nicht als Kampf führt, sondern als respektvollen Dialog.
Wir alle wissen, wie schwer es fällt, gerade denen mit Empathie zu begegnen, deren Verhalten wir kritisieren oder sogar verurteilen. Rüdiger Nehberg tut dies – mit Erfolg. Gemeinsam mit höchsten muslimischen Autoritäten diskutiert er und überzeugt sie, den Brauch als unvereinbar mit der Ethik des Islam und zur Sünde erklären lassen.
Das wurde bereits in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes explizit gewürdigt. Hier der entscheidende Auszug aus der Rede von Heide Simonis anlässlich der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland an Rüdiger Nehberg am 28.Februar 2002 im Gästehaus der Landesregierung in Kiel (Zitat):
„Das Besondere an Ihrem Verein ist, dass er den Dialog mit islamischen Führern sucht, um gemeinsam diese Jahrhunderte alte Praxis zu beenden, der Generationen von Frauen zum Opfer gefallen sind. Dauerhafte Veränderungen lassen sich nur mit den Menschen dort erreichen, mit Respekt vor ihren Werten und Traditionen. (…) Meine Damen und Herren, dieses aktuelle Engagement Rüdiger Nehbergs ist ein herausragendes Beispiel für einen gelungenen Dialog der Kulturen, von dem in den vergangenen Monaten so oft die Rede ist. Hier wird er mit Leben gefüllt und sein Erfolg greifbar.“
Inzwischen haben er und seine Partnerin Annette Weber weitere Bundesverdienstkreuze und viele weitere Ehrungen erhalten. Informationen dazu und zu seiner Organisation unter:
www.target-human-rights.com
Über die Idee des weißen Herzens schrieb Rüdiger Nehberg (Zitat): „Gleich vorweg: die Initiative hört sich gut an. Sie entspricht unserer Strategie im Kampf gegen FGM in engster Kooperation mit der geistlichen Führung des Islam. Wo es bei deutschen Organisationen hieß, „Der Islam ist nicht dialogfähig“, haben wir allen das Gegenteil bewiesen.“